Foto von den Schwimmenden Gärten in Wien
Foto von den Schwimmenden Gärten in Wien Copyright: WGM, Fürthner

Auftraggeber: 
Stadt Wien, WGM

Bauzeit
Juli 2020 - September 2020

Ort:
Wien, Österreich

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Schwimmende Gärten am Donaukanal

Erholungsräume an Wiener Donaukanal realisiert

Wo normalerweise Ausflugsschiffe zwischen Wien und Bratislava verkehren und die Wienerinnen und Wiener ihren Feierabend genießen, bot sich Beobachtenden im August ein ungewöhnliches Bild: Am Donaukanal lief ein 140 m langes Frachtschiff, welches man sonst eher von Hansestädten im Norden Europas kennt, beladen mit massiven Betonfertigteilen ein. An Bord: Spezialistinnen und Spezialisten der STRABAG, die mitten in der Wiener Innenstadt ein außergewöhnliches Projekt realisieren.

Erholungsraum ohne Konsumzwang

Im Auftrag der Stadt Wien und des Bauherrn WGM errichtete STRABAG als Generalunternehmerin eine Entschärfungsmaßnahme für städtische „Hitzeinseln“, um künftig im urbanen Sommer ein angenehmeres Stadtklima zu generieren. Nach dem Vorbild der „Schwimmenden Gärten“ an der Pariser Seine errichtete STRABAG eine Schleusenüberbrückung, die im Zuge der Errichtung wie eine Parkfläche begrünt wurde. Damit reiht sich das Projekt nicht nur in die „grüne Klimaoffensive“ Wiens ein, sondern schafft auch einen neuen urbanen Erholungsraum ohne Konsumzwang am Donaukanal.

Neunutzung der Kaiserbadschleuse

So ganz nebenbei ist es auch eine interessante Neunutzung eines historischen Wiener Bauprojekts: Um 1900 sollte der Wiener Donaukanal im Zuge der Errichtung der zahlreichen, bis heute berühmten Gebäude an der Ringstraße, schiffbar gemacht werden. Zwischen 1904 und 1908 entstand eine massive Wehranlage mit der sogenannten „Kaiserbadschleuse“. Die Anlage wurde auf bis zu 4,2 m breiten Betonfundamenten errichtet und war bis 1945 in Betrieb, ehe sie durch Bombardements im Zweiten Weltkrieg zerstört und später abgetragen wurde. Auf den verbliebenen Inseln der Schleuse, die unter Denkmalschutz stehen, wurde nun die „grüne“ Neunutzung umgesetzt.

Das Frachtschiff in der (B)Innenstadt

Doch die malerische Kulisse bringt auch große Herausforderungen mit sich – nicht nur wegen des strikten Denkmalschutzes: Aufgrund der sehr zentralen Lage der Baustelle, die noch dazu unterhalb des Straßenniveaus und am Wasser stattfindet, mussten täglich Lösungen für außergewöhnliche Umstände gefunden werden. Eines davon betraf die Anlieferung des Materials. Lange Zeit war geplant die immensen Betonfertigteile, mit welchem der Donaukanal und die Schleusen verbunden werden sollte, nachts über die Straße anzuliefern. Aus den verschiedensten Gründen war das allerdings nicht möglich, weshalb das STRABAG Team kreativ werden musste. Schlussendlich war die Lösung gefunden und so wurden die Brückentragwerke und die Baudachentlüftung der U2 nicht über den Land-, sondern den Flussweg in die Wiener Innenstadt gebracht und direkt vom Deck an den richtigen Positionen eingebracht. Das Frachtschiff - ein Baugerät, das im Binnenland Österreich nicht so oft zum Einsatz kommt.

Foto von Schwimmenden Gärten in Wien Copyright: WGM, Fürthner