Rohrleitungsbau und Rohrverlegung

Infrastruktur unter der Oberfläche
Foto von einer Zielgrube einer Horizontalbohrung

Verlegen von Rohren und Leitungen

Ein essenzieller notwendiger Bestandteil der Infrastruktur für Gemeinden, Industrie und private Nutzer ist der Rohrleitungsbau. Unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten sowie der Bodenbeschaffenheit realisieren wir Rohrleitungsprojekte aller Art. Wir verwenden unterschiedlichste Baustoffe, um Leitungen für Wasser, Gas oder auch Fernwärme zu errichten.

STRABAG Leistungen im Bereich Rohrleitungsbau Österreich

Konventioneller Leitungsbau

In diesem Teilbereich des Tiefbaus wird ein Kanal- und Rohrleitungssystem in offener Bauweise errichtet. STRABAG bietet alle Leistungen komplett aus einer Hand. Dies beginnt mit dem sicheren Aushub des Erdgrabens, wo anschließend die Rohre bzw. Leitungen verlegt werden. Mit der Fertigstellung der Kabelverlegung im Graben kann mit dem Zuschütten begonnen werden. Damit geschieht die eigentliche Rohrverlegung wie aus einem Guss - für ein Maximum an Effizienz.

Horizontalbohrungen - Rohrverlegung, ganz ohne großes Tamtam

Der Hauptvorteil von Horizontalbohrungen ist die Verringerung bzw. Vermeidung des Oberflächenaufbruches, was den Bedarf an aufwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen reduziert und somit die Effizienz erhöht. Insbesondere in öffentlichen Bereichen kann dadurch eine aufwändige Absperrung verhindert werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden, kann durch das Horizontalspülbohrverfahren der Verbrauch von Asphalt, Schotter und anderen Baustoffen deutlich verringert werden und dadurch die Notwendigkeit von Transportfahrten reduziert werden (CO2 Einsparung). Diese Aspekte machen die Methode zum einen wirtschaftlicher und zum anderen umweltschonender als konventionelle Bauweisen, auch aufgrund der vergleichsweisen geringeren Lärm- und Staubbelastung.

Pressbohrtechnik

Die Horizontalbohrung mittels Teilschnittvortrieb, auch Pressbohrung oder Räumbohrung genannt, wird zumeist bei grabenlosen Rohrverlegungen angewandt. Zu den Anwendungsgebieten der Pressbohrtechnik gehören die Bereiche Kabelbau, Gasleitungsbau, Wasserleitungsbau, Kanalbau und Kanalsanierung, Entwässerungsbohrungen und Fernwärmeleitung. Die Bohrpressung kann als ungesteuertes, aber auch gesteuertes Verfahren zum Einsatz kommen.

Foto einer Pressborhung

Wie funktioniert eine Pressbohrung?

Der hydraulische Schneckenvortrieb ist in der Regel ein ungesteuerter Vortrieb von Mantel- oder Produktrohren beim gleichzeitigen Bodenabbau an der Ortsbrust durch den Bohrkopf. Zu Beginn wird beim Horizontal-Pressbohrverfahren in der Startgrube ein Pressbohrer aufgestellt. Anschließend wird ein Stahlrohr in die Stelle gepresst, wo im späteren das Rohr verlegt werden soll.

Für die Bohrung wird der Rohrstrang nach vorne gedrückt, wobei ein Widerlager die entstandene Presskraft in den umliegenden Boden ableitet. An der Spitze der Rohrstange befindet sich der Bohrkopf und eine rotierende Förderschnecke, welche von der Startgrube aus angetrieben werden. Diese Konstruktion übernimmt zwei wichtige Funktionen: Zum einen baut diese den Boden ab und zum anderen wird das Bodenmaterial durch die Drehbewegung der Förderschnecke in die Pressgrube befördert. Durch diese Technik können Hindernisse leicht unterquert werden. Das Abbauverhalten ist von Baugrundverhältnissen sowie der jeweiligen Verfahrenstechnik abhängig.

Der Anwendungsbereich erstreckt sich im Regelfall auf Rohraußendurchmesser von 100 mm – 1400mm und auf Vortriebslängen bis 100m in Vortriebsklassen 3- 5 (Lockergestein). Das Haupteinsatzgebiet von Pressbohrverfahren bezieht sich auf Böden oberhalb des Grundwasserspiegels. Besonders beliebt ist das Pressbohrverfahren in den Bereichen der Straßen und Autobahnquerungen

Die Zielgenauigkeit dieser Vortriebe bei Neubau wird unter anderen von Baugrund (z.B. Bodenart), Einlagerungen und Schichtungen, der Art der Rohrverbindung, dem Rohraußendurchmesser und der Rohrwanddicke beeinflusst und nimmt mit der Vortriebslänge überproportional ab. Daraus ergeben sich Einschränkungen für Rohrleitungen, die aus betrieblichen Gründen eine genaue Lage erfordern. Beschädigungen benachbarter Anlagen, Leitungen müssen durch die Festlegung ausreichender Abstände ausgeschlossen werden. Es sollte daher bei Neubau während des Vortriebes geeignete Verfahren zur Lagebestimmung eingesetzt werden.

Foto einer Pressbohrung in Zwettl aus der Vogelperspektive
STRABAG/RBS - nachhaltige Rohrverlegung mittels Pressbohrung

Spülbohrtechnik

Die Spülbohrtechnik ist ein steuerbares Vortriebsverfahren, welches durch eine hydromechanische Bohrtechnik die grabenlose Verlegung von Rohren ermöglicht. Spülbohrverfahren finden häufig Anwendung in der Verlegung Kabeltrassen für Strom oder Lichtwellen, Gas- und Wasserleitungen, Abwasserdruckleitungen und Kanälen.

Foto einer Spülbohrung

Wie funktioniert das Spülbohrverfahren?

Bevor der Spülbohrer zum Einsatz kommt, erfolgt eine umfassende Planung und die Erkundung der Rahmenbedingungen vor Ort. Es wird festgelegt, wie die endgültige Strecke verlaufen soll, welcher Bohrkopf sich als geeignet erweist und wo Start- und Zielgrube der Rohrverlegung sein sollen. 

Wurde ein detaillierte Plan erstellt, wird bei einem Horizontalspülbohrverfahren (HDD) in einem ersten Schritt mit der Setzung des Pilotbohrlochs begonnen. Bei der anschließenden Pilotbohrung wird die unterirdisch verlaufende Strecke mit einem kleinen Bohrer vorgebohrt. Der Pilotbohrer besteht aus einem steuerbaren Vortrieb, welcher von außen permanent geortet werden kann. So kann auf etwaige Änderungen reagiert und eine genaue Ausrichtung des Bohrkopfes Richtung Zielgrube ermöglicht werden, bis der Bohrer die Solltrassen schlussendlich wieder eingenommen hat.

Die genaue Art des Bohrkopfes und der Bohrgarnitur variiert je nach Bodenbeschaffenheit und Anforderung. Die STRABAG bietet Ihnen Bohrungen mit einem Durchmesser bis zu 600mm und einer Verlegelänge von bis zu 500m je nach Bodenbeschaffenheit an. Bei Standardbohrungen ist ein Bohrradius von bis zu 50m und bei Felsbohrungen von bis zu 80 möglich. Grundsätzlich ist das Horizontalspülbohrverfahren ist in den Bodenklassen 1-7 anwendbar.

Foto von einer Person, die eine Spülbohrung durchführt

Nach der Pilotbohrung wird das Bohrloch aufgeweitet. Dieser Vorgang ist das Kernelement des Spülbohrverfahrens, denn unter Spülen versteht man das Entfernen von Erde und anderen Rückständen aus einem Bohrloch mittels einem Wasser-Bentonit-Gemisches, welches optional mit anderen Spülungszusätzen ergänzt wird. Darauffolgend werden die jeweiligen Produkt- oder Leerrohre durch das Bohrloch gezogen. Wir bieten das Spülbohrverfahren für PE-Rohre, Stahlrohre, Gussrohre und Sonderrohre an.

Foto einer Spülbohrung in Brauneck
STRABAG/RBS - Spülbohrung: die ressourcenschonende Art der Rohrverlegung

Imlochhammer-Technik

Die Imlochhammer-Technik gehört zu den unverrohrten Bohrverfahren. Bei diesem Verfahren wird bei der Startgrube eine Bohrstange eingebaut, an dessen Spitze sich der Bohrhammer und eine Bohrkrone mit Hartmetallstiften befinden. Der Antrieb erfolgt im Normalfall mit Druckluft, welche den Hammer in Bewegung setzt und den Boden zertrümmert und abbaut. Vorteil des Imlochhammerbohrverfahren ist, dass durch die spezielle Konzeptionierung des Imlochhammers etwaige Wasserzutritte direkt erkennbar gemacht werden können.